Wie wird Compliance-Due Diligence durchgeführt?

Compliance-Due Diligence bezeichnet den sorgfältigen Prozess, bei dem Unternehmen vor einer Geschäftsübernahme, Partnerschaft oder in anderen geschäftskritischen Situationen die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und intern festgelegter Richtlinien des anderen Unternehmens überprüfen. Das Ziel ist es, rechtliche und regulatorische Risiken zu identifizieren, die mit einer Geschäftsbeziehung oder -transaktion verbunden sind.

Definition und Ziele

Die Compliance-Due Diligence ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass potenzielle Geschäftspartner oder Akquisitionsziele die geltenden Gesetze und Richtlinien einhalten. Zu den Kernzielen zählt, Finanzstrafen zu vermeiden, den guten Ruf des Unternehms zu schützen und unvorhergesehene regulatorische Hindernisse zu vermeiden.

Verwandte Begriffe und Abkürzungen

  • CDD (Compliance-Due Diligence)
  • Due Diligence (allgemein für die sorgfältige Prüfung vor Geschäftsabschlüssen)

Durchführung der Compliance-Due Diligence

Die Durchführung der Compliance-Due-Diligence umfasst verschiedene Schritte, angefangen bei der Identifikation relevanter Rechtsgebiete bis hin zur Analyse der operativen Risiken:

  1. Vorbereitung: Festlegung des Umfangs der Due Diligence, basierend auf der Art und Weise der Geschäftsbeziehung sowie den zu analysierenden rechtlichen und regulatorischen Anforderungen.

  2. Datensammlung: Zusammenführung aller relevanten Informationen über das Zielunternehmen. Dazu gehören Geschäftsberichte, interne Compliance-Richtlinien, Rechtsdokumentationen und bisherige Verstöße gegen Compliance-Vorschriften.

  3. Analyse: Experten überprüfen die gesammelten Daten, bewerten die Compliance-Kultur und -Praktiken des Zielunternehmens und identifizieren mögliche rechtliche und regulatorische Risiken.

  4. Bewertung: Auf Basis der Analyse werden die Risiken in Bezug auf ihre Potentialität und ihren Umfang bewertet. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei hochriskanten Bereichen wie z.B. dem Datenschutz, Arbeitssicherheit und Korruptionsbekämpfung.

  5. Berichterstattung: Erstellung eines ausführlichen Berichts, der die Endergebnisse der Due Diligence darlegt, inklusive Risikobewertung und -managementempfehlungen.

  6. Umsetzung: Entwicklung und Implementierung von Strategien zur Minderung identifizierter Risiken, entweder durch Anpassungen im Rahmen der Geschäftsbeziehung oder durch interne Maßnahmen zur Verbesserung der Compliance-Programme.

Beispiele und Szenarien

Im Rahmen einer M&A-Transaktion (Fusionen und Übernahmen) kann eine gründliche Compliance-Due-Diligence beispielsweise aufdecken, dass das Zielunternehmen in der Vergangenheit bedeutende Verstöße gegen Umweltschutzgesetze begangen hat. Dies könnte zu hohen Geldstrafen, Sanierungskosten und einem Imageverlust führen. Durch die frühzeitige Identifikation solcher Risiken ermöglicht die Compliance-Due-Diligence den Entscheidungsträgern, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, sei es in Form von Verhandlungen über den Kaufpreis, der Einrichtung spezieller Rückstellungen oder dem kompletten Rückzug von der Transaktion.

Kontextbezogene Hinweise

Die Wichtigkeit der Compliance-Due-Diligence hat in Deutschland und weltweit zugenommen, vor dem Hintergrund der Verschärfung von Compliance-Gesetzen und -Regelungen. Besonders im Bereich der Korruptionsbekämpfung, Geldwäscheprävention und im Umgang mit personenbezogenen Daten stehen Unternehmen unter strenger Beobachtung von Behörden und der Öffentlichkeit. Unternehmen, die internationale Geschäfte tätigen, müssen sich zudem mit einer Vielzahl von Rechtssystemen und Compliance-Anforderungen auseinandersetzen, was den Prozess komplexer aber umso essentieller macht.

Diese umfassende Prüfung und Bewertung trägt dazu bei, die juristische und finanzielle Integrität eines Unternehmens zu sichern und dessen langfristigen Erfolg zu gewährleisten. Durch die frühzeitige Erkennung von Compliance-Risiken können Unternehmen nicht nur finanzielle Verluste vermeiden, sondern auch ihren Ruf in der Geschäftswelt und in der Öffentlichkeit schützen.

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Häufige Fragen zu Compliance-Due Diligence

Was versteht man unter Compliance-Due-Diligence?

Compliance-Due-Diligence ist ein sorgfältiger Untersuchungs- und Prüfungsprozess, der vor Unternehmenskäufen, Fusionen oder anderen geschäftlichen Verbindungen durchgeführt wird, um sicherzustellen, dass das Zielunternehmen alle relevanten gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllt. Dies beinhaltet die Überprüfung von Rechtsvorschriften, internen Richtlinien und Verfahren hinsichtlich Compliance-Risiken.

Wer führt eine Compliance-Due-Diligence durch?

In der Regel wird die Compliance-Due-Diligence von spezialisierten Rechtsanwälten oder Compliance-Beratern ausgeführt, die umfangreiche Kenntnisse in den relevanten Rechtsgebieten sowie Erfahrungen in der Untersuchung von Compliance-Strukturen besitzen. Sie arbeiten eng mit dem Management des Käuferunternehmens oder einem externen Investor zusammen.

Welche spezifischen Aspekte werden bei einer Compliance-Due-Diligence untersucht?

Die Untersuchung fokussiert sich auf verschiedenste Aspekte wie die Einhaltung von Antikorruptionsvorschriften, Datenschutzgesetze, arbeitsrechtliche Bestimmungen, Umweltauflagen und die Implementierung interner Richtlinien und Kontrollsysteme. Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, wie das Zielunternehmen seine Compliance-Risiken handhabt und welche Maßnahmen zur Risikominderung etabliert sind.

Warum ist eine Compliance-Due-Diligence wichtig?

Eine gründlich durchgeführte Compliance-Due-Diligence ermöglicht es dem Käufer, potenzielle rechtliche und finanzielle Risiken zu identifizieren, die mit dem Kauf eines Unternehmens einhergehen können. Die Erkennung dieser Risiken im Voraus schützt den Käufer vor unerwarteten Strafen, Reputationsverlust und dem Verlust von Geschäftswerten, die durch Compliance-Probleme verursacht werden könnten.

Wie läuft der Prozess einer Compliance-Due-Diligence ab?

Der Prozess beginnt typischerweise mit der Sammlung und Überprüfung von Dokumenten, die relevante Informationen über die Compliance-Praktiken des Zielunternehmens enthalten. Interviews mit Schlüsselpersonal und die Überprüfung von Arbeitsabläufen und internen Richtlinien folgen. Experten analysieren und bewerten die erhobenen Informationen, identifizieren Compliance-Risiken und formulieren Empfehlungen zur Adressierung dieser Risiken. Der Abschluss des Prozesses umfasst einen detaillierten Bericht mit den Ergebnissen der Due-Diligence-Prüfung und Ratschlägen für das weitere Vorgehen.

Welchen Nutzen hat ein Unternehmen von der Durchführung einer Compliance-Due-Diligence?

Neben der Minimierung von Risiken erhöht die Durchführung einer Compliance-Due-Diligence das Vertrauen in die Rechtssicherheit und Integrität des Zielunternehmens. Dies trägt zur Wertsteigerung bei und erleichtert den Zugang zu Kapital und Geschäftspartnern. Zudem ermöglicht es die Integration des Zielunternehmens in die Unternehmensstruktur des Käufers in einer Weise, die Compliance-Risiken minimiert und den langfristigen Geschäftserfolg unterstützt.

Was passiert nach Abschluss der Compliance-Due-Diligence?

Nach Abschluss der Due-Diligence-Prüfung erfolgt in der Regel eine Bewertung, ob und unter welchen Bedingungen die Transaktion fortgesetzt wird. Basierend auf den gefundenen Compliance-Risiken können Neuverhandlungen des Kaufpreises oder spezifische Absicherungen im Kaufvertrag verankert werden. Langfristig ergeben sich oft Maßnahmen zur Verbesserung der Compliance-Strukturen und -Prozesse im Zielunternehmen.

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